Außergewöhnliche Begegnungen am anderen Ende der Welt

Bevor ich Westfälin wurde und in der Marketingabteilung im Bereich  Gase anfing, habe ich einen Halbe-Welt-Trip gemacht und bin ziemlich genau vor einem Jahr wieder in Münster angekommen.
Wie? Halbe Welt? Wieso? Wohin ging‘s? – Das beantworte ich  gerne.

Einen Teil der Reise, in Vietnam und Neuseeland, wurde ich von einer guten Freundin begleitet. Die anderen Länder habe ich alleine besucht.
Reisen und Fotografieren bestimmen schon länger mein Leben. Ich vermute, dass ich ein sogenanntes Reise-Gen habe, das mich immer mal wieder in die Ferne zieht – meine große Canon Fotokamera ist natürlich immer dabei.

Meine Stationen waren Vietnam, Malaysia, Bali, Australien und Neuseeland. Ich bin also quasi von einem Land zum anderen, von einer Insel zur anderen, gehüpft – um die halbe Welt herum.
Drei Erlebnisse habe ich ausgewählt, denn die ganze Geschichte ist einfach zu lang.
Lassen Sie mich Ihnen also erzählen, was ich erlebt habe. Vielleicht inspiriert es Sie ja zu einer Ihrer nächsten Reisen.

Kaffee bestellen im Vorbeirudern – Der Flussmarkt am Mekong-Delta

In der Nähe von Can Tho am Mekong Delta in Südvietnam

Um 6 Uhr morgens ging es mit dem Boot los zum Flussmarkt auf dem Mekong.
Wir, meine Reisefreundin und ich, fuhren mit unserer Ausflugsgruppe eine halbe Stunde mit dem Boot bis wir plötzlich in ein buntes Gewirr aus kleinen, großen, motorgetriebenen oder geruderten Booten gerieten.
Jedes Handelsboot hatte am Bug oder Heck einen großen Bambusstab befestigt, an dem das hing, was heute dort verkauft wurde, zB. eine Wassermelone oder ein Bund Karotten. Wir fuhren durch das Bootsgewühle hindurch, umrundeten es und sahen allerlei Menschen Handel treiben, beobachteten wie Melonen durch eine kleine Luke im Boot in die Hände eines Bootsbesitzers flogen, sahen kleine Kinder oben an Deck einen Snack essen, während die Eltern munter handelten oder erblickten einen Hahn, der auf dem Motorblock hockte und krähte.


Witzig fand ich vor allem, dass viele ihren Bootsmotor mit dem Fuß steuerten (in einer anderen Ecke Vietnams hatte ich schon Leute mit den Füßen Boote rudern sehen).
Kaffeeboote kamen längsseits und boten uns Kaffee an und natürlich bestellte auch ich den (wie ich finde) besten Kaffee der Welt: Ca phe sua da – Eiskaffee mit süßer Kondensmilch. Ich habe schon Vietnamesische Cafés in London und Auckland angesteuert, nur um diesen leckeren Kaffee zu bekommen und hier in Münster gibt es ihn auch: bei LaQue in der Wolbecker Straße, falls ihn jemand probieren möchte.

Vielmals Muh – Tour mit dem Rastaman durch Bali

Tagestrip von Sanur über die Ostseite der Insel bis nach Ubud

Einige Tage zuvor hatte ich Blacky am Strand von Sanur getroffen, einen kleinen balinesischen Rastaman, der Tagestrips über die Insel anbot – und zwar in seinem klapprigen VW Kübelwagen mit offenem Verdeck und herunterklappbarer Frontscheibe. Genau mein Ding, dachte ich. Ich liebe alte Jeeps.
Morgens fuhr Blacky mich unter entspannender Reggae-Musik, die uns den ganzen Tag begleiten sollte, zunächst zu einer typisch touristischen Balinesischen Theatervorführung. Die Geschichte war etwas verwirrend und entsponn sich um zwei große zottelige Geistertiere, unter denen natürlich jeweils zwei Menschen steckten, die lustig den großen haarigen Holzschädel bewegten und mit den Füßen eigentümlich tänzelten. Sehr ausdrucksstark.
Auf der Weiterfahrt führte Blacky mir das große Geheimnis seines Autos vor: die zwei Knöpfe rechts vom Steuer. Der eine konnte herrlich laut Muhen, der andere klang wie ein Affe. Vor allem der Muh-Knopf wurde hemmungslos von ihm benutzt und erzeugte Lachen und viel Winken der Menschen in unserer Nähe.
Unsere Stationen über den Tag waren ein wunderschöner Wasserfall, ein schwindlig steiles Tal, auf dessen Hängen Reis angebaut wurde und ein großer Hindu-Tempel, in dem man lustwandelnd über die Wege zwischen den kleineren Tempeln spazieren konnte.
Bei allen Attraktionen waren nahezu keine Touristen, denn Blacky kannte sich aus und zeigte mir die versteckten Ecken Balis.
Wir kamen durch viele kleine Dörfer, deren Straßen vor Familientempeln nur so wimmelten.
Blacky erklärte mir, dass früher jede Familie einen eigenen Tempel hatte, so dass es auf Bali über tausend gäbe. Die Hindu-Kultur sei außerdem sehr präsent im täglichen Leben: Vor jedem Haus, meistens auf dem Bürgersteig, sah man kleine dreieckige, runde oder blumenförmige Flechtkörbchen mit Reis und Blumen darauf, aber auch mit anderen Gaben, manchmal sogar Bonbons oder einer Zigarette.

Nach einem gemeinsamen Essen am Rande eines großen Vulkansees und einem Besuch auf einer Kaffeeplantage, auf der ich nicht weniger als acht verschiedene Kaffee- und Teesorten zum Gratisprobieren serviert bekam, u.a. Ginsengkaffee, Vanillekaffee und Ingwerkaffee, fuhr Blacky mich nach Ubud, dem Yoga-Zentrum auf Bali und wir verabschiedeten uns voneinander.

Sterne in der Höhle – Dort wo niemand sonst ist

Abbey Caves, nahe der Little Earth Lodge in Whangerei, auf der Nordinsel Neuseelands

Nach einer wunderbaren Nacht in der Little Earth Lodge, packten wir unsere Siebensachen ins Auto und liehen uns danach Höhlen-Equipment von David, dem Lodge-Besitzer. Vor unserer Weiterfahrt wollten wir noch die Abbey Caves erkunden.
Im Angebot waren jeweils Wasserschuhe, ein Helm und eine wasserfeste Stirnlampe. Den Helm hielten wir zunächst für übertrieben, waren aber später dankbar, dass David darauf bestanden hatte, denn wir stießen uns beim Klettern des öfteren die Köpfe an.
Zu Fuß ging es ein paar Kilometer im Halbkreis um die Lodge herum. Dort lagen drei kleinere Höhlen, die teilweise mit Wasser gefüllt waren.

Jede der drei Höhlen war auf ihre Art faszinierend, aber jede hatte auch einen sehr steilen, rutschigen Eingang, den zu erklimmen einige Konzentration erforderte.
In den Höhlen musste man um Felsnasen herum, über Wasserlöcher klettern, durch Felsspalten kriechen und durch hüfthohes Wasser waten. Ein wunderbares Abenteuer, fanden wir.
Das Beste allerdings war, wenn wir immer mal wieder unsere Lampen ausschalteten und im Dunkel standen, als wäre es eine völlig mondlose Nacht und am Himmel schimmerten die vielen kleinen grünen Lichter der Glühwürmchen, die dort an der Decke hingen.
Außerdem trafen wir auf zwei Aale im flachen Wasser zwischen den Steinen. Abgesehen davon waren wir vollkommen ungestört und das war ein tolles Gefühl, so als wären wir für einen kurzen Moment ganz alleine auf unserem Planeten.
  
Wenn ich gerade nicht reise, können Sie mich in der Marketing-Abteilung des Bereichs Gase erreichen. 

Bis dahin – reisen Sie gut! Es inspiriert!

Daniela Fritze



2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Holger Laugisch sagt:

    Hallo Frau Fritze,
    toller Blog. Sehr inspirierend. Ich kann das mit dem Reisegen gut nachvollziehen.
    Weiterhin viel Freude beim Ausleben des Gens.

  2. Sabine Heese sagt:

    Hallo Danni,

    da wird man neidisch!
    Man möchte direkt die Koffer packen und los…

    Danke für den tollen Beitrag!
    .

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