Verantwortung übernehmen? Mitarbeiter führen? Ein eigenes Unternehmen leiten? Dann werd’ doch Tankstellenpächter!

Der Beruf des Tankstellenpächters hat nicht immer das fortschrittliche Image, das er verdient. Aber woher kommt das? Und vor allem: Was kann man dagegen tun?

Wir, das sind Juliane und Kim, derzeit Praktikantin und Azubine in der Personalabteilung, wollten das herausfinden. Daher haben wir uns auf den Weg gemacht, um zwei unserer Westfalen-Tankstellenpächter zu interviewen und darüber „auszuquetschen“, warum der Job als Tankstellenpächter viel mehr Aufmerksamkeit und Bewunderung verdient hat, als ihm oft entgegengebracht wird.

Unsere Gesprächspartner sind Heike Reinecke, die seit 2009 eine, seit 2012 zwei Westfalen- bzw. Markant Tankstellen in Bochum betreibt, sowie Sebastian Hesse, der zwei Jahre lang bei Heike Reinecke gearbeitet hat und seit September 2019 eine Markant Tankstelle in Lünen betreibt.

Ganz grundsätzlich: Welche berufliche Laufbahn haben Frau Reinecke und Herr Hesse eingeschlagen?

Als Kinder haben beide nicht an eine Selbstständigkeit gedacht. Beide wollten eigentlich zur Bundeswehr, um Funkerin bzw. Pilot zu werden. Schlussendlich kam es aber doch anders, Frau Reinecke machte eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin und wechselte später zum Direktvertrieb im Telekommunikationsbereich, Herr Hesse wurde Einzelhandelskaufmann. Das Pachten einer Tankstelle? Zu diesem Zeitpunkt noch keine Option. Beide arbeiteten mehrere Jahre in ihrem Beruf und kamen dann über eine Nebentätigkeit an die Tankstelle. Bei Frau Reinecke gab es bereits mehrere Tankstellenpächter in der Familie – also wurde am Wochenende an der Tankstelle ausgeholfen. Herr Hesse begann nach einigen Berufsjahren ein Studium. Um nebenbei weiterhin finanziell unabhängig zu sein, fing auch er an, an einer Tankstelle zu arbeiten. Das gefiel beiden so gut, dass über kurz oder lang der Wunsch entstand, auch einmal eine eigene Tankstelle zu betreiben.

Und wie ging es dann weiter? Eine Tankstelle fällt ja nicht vom Himmel!

Um Tankstellenpächter zu werden, durchläuft man bei Westfalen einen „normalen“ Bewerbungsprozess. Herr Hesse hat die Pächtersuche über StepStone gefunden und sich daraufhin beworben, Frau Reinecke hatte aus Zeiten ihrer Nebentätigkeit an der Tankstelle noch Kontakt zu verantwortlichen Ansprechpartnern und hat sich auf dem „kurzen Dienstweg“ beworben. Es wurde geprüft, ob die Voraussetzungen vorliegen, um Tankstellenpächter zu werden. Lösungsorientiert sollte man sein, ehrgeizig, zielstrebig und selbstständig, erzählt Frau Reinecke. Eigenkapital sollte auch vorhanden sein. Denn: Die Ware im Shop gehört dem Pächter und muss von ihm angeschafft werden. Sind alle Voraussetzungen erfüllt und der Bewerber kommt für die Pacht einer Tankstelle in Frage, fehlt nur noch die Tankstelle. An diesem Punkt gibt es zweierlei Möglichkeiten. Entweder, eine bestehende Tankstelle wird „frei“ und kann übernommen werden, oder es wird – wie im Fall von Herrn Hesse – eine neue Tankstelle gebaut, die direkt nach der Fertigstellung übernommen werden kann.

Eine Tankstelle zu leiten ist kein Kinderspiel. Wer hilft?

Um für die Aufgabe als Tankstellenpächter „fit gemacht“ zu werden, gibt es bei Westfalen ein Traineeprogramm. Für neue Pächter, die schon Erfahrung in der Leitung einer Tankstelle haben, läuft das Programm ca. einen Monat, für komplette Neulinge ein halbes Jahr, manchmal länger. Auch Sebastian Hesse hat dieses Traineeprogramm vor nicht allzu langer Zeit durchlaufen, und zwar bei Heike Reinecke. Denn das Traineeprogramm findet statt, bevor einem neuen Pächter eine eigene Tankstelle anvertraut wird. Frau Reinecke berichtet, die Einarbeitung starte immer mit einem langen Gespräch, in dem sämtliche Fragen, die „auf der Seele brennen“ schon einmal geklärt werden. Das könne dann auch mal fünf bis sechs Stunden dauern. Danach geht es dann richtig los: Es werden sämtliche Basics vermittelt. Angefangen bei den Westfalen Werten über typische Aufgaben, Mitarbeiterführung, wichtige PC-Programme bis hin zu Buchführung. Ein Tankstellenpächter muss ein Multitalent sein. Kaufmännisch fit, keine zwei linken Hände, einfühlsam und immer ein Auge auf den Kunden gerichtet. Und das alles bringt Frau Reinecke ihren Trainees bei.

Um das „Westfalen-Trainee“ noch weiter zu festigen und dem neuen Tankstellenpächter eine IHK-zertifizierte Schulung zu bieten, kann an der UNITI-Schulung teilgenommen werden. Die UNITI ist der Dachverband mittelständischer Mineralölunternehmen und bietet allen Tankstellenpächtern passgenaue Weiterbildungen an, um bestmöglich für die anfallenden Aufgaben gewappnet zu sein. Das IHK-Zertifikat, welches am Ende der Schulung überreicht wird, bietet zudem den Vorteil, von allen Mineralölunternehmen anerkannt zu sein. Man lernt also nicht nur für Westfalen, sondern ganzheitlich für den Großbereich „Tankstelle“. Weitere Infos hierzu gibt es unter https://www.uniti.de/karriere-tankstelle.

Bei Fragen, die nach der Trainee- und UNITI-Zeit aufkommen, steht Frau Reinecke immer noch zur Verfügung. Zuletzt ein großes Thema: Die Umstellung auf HUTH-Kassensysteme. Frau Reineckes Westfalen-Tankstelle wurde als eine der ersten auf das neue System umgestellt. Aller Anfang ist schwer – die Einarbeitungszeit war recht lang und nervenaufreibend, und als nach und nach weitere Westfalen Tankstellen umgestellt wurden, kam häufig ein „Hilferuf“ der Pächter bei ihr an. Mittlerweile sind nahezu alle Pächter restlos überzeugt von dem neuen System. Endlich keine separaten Excel-Listen mehr. Statistiken und Auswertungen kann die neue Technik selbstständig erstellen. Das beweist: Zwar sind Neuerungen anfangs schwer und unbequem, vor allem mit dem straffen Tagesplan eines Tankstellenpächters, aber schlussendlich lohnt sich die aufgewendete Energie.

Endlich ist es soweit – die eigene Tankstelle!

Wenn sicher ist, dass der Trainee ausreichend für die Führung einer eigenen Tankstelle gewappnet ist, kann es losgehen. In Absprache mit Westfalen wird ein Zeitpunkt zur Übergabe der Tankstelle festgelegt, und ab dann ist man eigenverantwortlicher Tankstellenpächter. Aber die Erfahrung von Frau Reinecke und Herrn Hesse zeigt: Alleingelassen wird man nie. Entweder man sucht den Kontakt zum Ausbilder und/oder anderen Tankstellenpächtern, zum Tankstellenvertriebsberater oder direkt zur Tankstellenabteilung in Münster. Wenn der Schuh drückt, wird einem als Pächter einer Westfalen- oder Markant Tankstelle schnell geholfen. Das ist bei Westfalen schon immer so gewesen und wird auch immer so bleiben!

Und warum soll genau ich Tankstellenpächter werden?

Für Herrn Hesse ganz klar: Frei arbeiten und sich die Aufgaben selbst einteilen, Gäste- und Mitarbeiterkontakt, der Wechsel aus frischer Luft und Büro. Genau deshalb liebt er seinen Beruf und würde den Schritt zum Tankstellenpächter weiterempfehlen.

Naja, wir überdenken unsere Karriere auf jeden Fall nochmal. Denn Tankstellenpächter zu sein, steht für uns jetzt in einem ganz neuen Licht.

Sie können sich auch vorstellen, Tankstellenpächter zu werden? Na dann los, bei Westfalen wird gesucht!

Liebe Grüße und vielleicht bis bald an der Tankstelle,

Kim und Juliane

Ein Kommentar Gib deinen ab

  1. Andre Stracke sagt:

    Hallo Kim,
    hallo Juliane,

    vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Super! Viel Spaß, interessante und tiefere Einblicke in das schöne Tankstellengeschäft – da bekomme ich gleich Lust um- oder einzusteigen.

    Viele Grüße

    Andre Stracke

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